Deinen Welpen auf das Dummytraining vorbereiten: Die besten Tipps vom Einzug bis zur 16. Woche
22. September 2024
Dieser Artikel ist für dich wenn:
- Du mit deinem Hund Dummytraining machen und du ihn vorbereiten möchtest
- Du auf deinen Welpen wartest und dich schon vorher informieren möchtest
- Dein Welpe zwischen 8 bis 16 Wochen alt ist
- Dein Hund schon älter als 16 Wochen ist, du aber lesen möchtest, was gut gewesen wäre wenn.
9. bis 10. Woche – Einzug ins neue Heim
Die ersten beiden Wochen sind überwältigend für beide Seiten, Mensch und Welpe. Der Mensch muss mit dem neuen Tagesablauf klarkommen, der Welpe muss verkraften nicht mehr bei den Geschwistern und Mama zu sein.
Versuche diese Wochen nicht zu streng zu sehen und sei nachsichtig mit dir selbst. Es wird nicht perfekt funktionieren. Dein Welpe wird in die Wohnung machen, egal wie sehr du aufpasst. Es wird zerstörte Ecken, Kanten, Schuhe, Kuscheltiere… geben, egal wie sehr du alles hochgestellt und weggeräumt hast.
Schlafen wird anstrengend, weil man mitten in der Nacht raus muss, nur damit sich der Welpe zufrieden zwischen deinen Füßen zusammenrollt und wieder einschläft, während du mit dem Schirm draußen im stockdunklen Garten stehst.
All das wird passieren und noch mehr. Das ist normal. Also versuch da ein wenig Entspannung reinzubringen.
Die ersten beiden Wochen stehen unter dem Motto: Was darf ich und was nicht?
Sachen, die ich einem Welpen in den ersten beiden Wochen beibringe:
- Wo darf der Welpe hin und wo nicht (bestimmte Räume, Sofa, Treppen…)
- Ruhe in die Verdauung bringen
- Nicht anspringen
- Ruheplatz/Decken/Kenneltraining
- Stubenreinheit
- Auf MEINE Füße achten
- Im Tragesack bleiben
- Gerufener Name bedeutet Belohnung
- Kommpfiff bedeutet Belohnung
Zu 1) Wo darf der Welpe hin und wo nicht (bestimmte Räume, Sofa, Treppen…)
Entscheide das BEVOR dein Welpe einzieht. Wenn du einen zweiten Hund hast, überlege dir Fluchtplätze an die der Welpe nicht rankommt, dein Althund jedoch schon.
Zu 2) Ruhe in die Verdauung bringen
Lass am Anfang noch alles beim Alten. Geb das Futter deines Züchters und versuche dich auch an die Fütterzeiten zu halten. Der Stress vom Umzug muss erst verarbeitet werden und da solltest du der Verdauung deines Welpen so wenig wie möglich Änderungen zumuten. Auch bei der Belohnung darauf achten, dass es nichts anderes oder zu viel ist.
Zu 3) Nicht anspringen
Kläre das von Anfang an. Anspringen, hochkriechen oder ähnliches geht gar nicht. Das ist der erste Schritt zur guten Frustrationstoleranz. Wenn dein Welpe an dir hochkriecht, schieb ihn sanft zurück auf den Boden und fang dort an zu streicheln oder gib eine Belohnung, wenn er alle Pfoten auf dem Boden hat. Belohne/Streichle deinen Welpen nicht, wenn er am Bein nach oben hüpft.
Du wirst schon in den ersten Tagen merken, wie dein Welpe sich bewusst zurücknimmt und nicht dem Impuls nachgeht, an dir hochspringen zu wollen, sondern sich zu setzen (ist einfach einfacher, wenn man an dem riesigen Menschen hochschauen möchte).
Zu 4) Ruheplatz, Decken oder Kenneltraining
Tu dir einen Gefallen und überlege dir schon vor Einzug, wo dein Welpe zukünftig zur Ruhe kommen soll. Egal ob ein Ruheplatz, eine Decke oder ein Kennel, besorge alles schon vorher und wähle eine Größe, die für deinen Welpen auch noch passt, wenn er 6 Monate alt ist.
Ein Welpe braucht sehr viel Schlaf, auch wenn sie es selber nie zugeben würden. Wenn du merkst „aus müde wird blöd“, setz dich vor den Liegeplatz, Decke oder Kennel und setz deinen Welpen hinein.
Wenn dein Welpe runter möchte, dann schiebst du ihn ganz sanft wieder auf die Decke. Wenn er anfängt zu Beißen, dann schieb ihn am Kopf (Stirnbereich) wieder auf seinen Ruheplatz, da erwischt er deine Finger nicht. Mach das so lange bis dein Welpe nicht mehr wie wild nach vorne drängt. Wenn sich dein Hund beruhigt hat, bleibst du weiterhin vor dem Ruheplatz sitzen. Lies ein Buch, Spiel am Handy (Ton aus!) und warte bis sich dein Hund beruhigt hat/schläft. Dann kannst du vom Ruheplatz weg gehen.
Ich selbst versuche in den ersten Wochen noch im Raum zu bleiben, bis der Welpe wieder aufwacht, aber das ist nicht immer möglich.
Zu 5) Stubenreinheit
Dazu gibt es 39843728749823 Artikel im Internet. Grundsätzlich heißt es einfach. Nach jedem spielen, fressen, schlafen raus mit dem Welpen und so lange auf und abgehen, bis er macht.
Zu 6) Auf MEINE Füße achten
Wenn ich mir ansehe, wie Indy einfach so seines Weges geht und null auf Yuko achtet, ob der im Weg steht, dann komm ich mir ziemlich blöd vor mit dem: „Ach Yuko du willst da lang? Ja natürlich, dann warte ich kurz bis du fertig bist.“
Welpen sind es meistens gewohnt, dass alle um sie herum manövrieren. Genau das mache ich NICHT. Ich gehe meinen Weg, egal ob da ein Welpe läuft oder rennt. Natürlich hebe ich die Füße nur leicht an, sodass ich den Welpen nicht verletzte oder gar trete. Ich schiebe ihn vielmehr aus dem Weg. Aber ich bleibe auf Kurs und so lernt dein Welpe, dass er auf dich achten muss und nicht jeder auf ihn.
Zu 7) Im Tragesack bleiben
Falls du deinen Welpen mit Tragesack herumträgst, bis er weitere Strecken laufen kann, dann sollte er lernen, dass er da nicht rausspringen darf und vor allem, dass er erst aus dem Sack raus darf, wenn nicht mehr gezappelt wird.
Zu 8) Gerufener Name bedeutet Belohnung
Rufe deinen Welpen mehrmals pro Tag mit seinem Namen und wenn er kommt, dann belohne ihn mit Futter, Spielzeug oder kuscheln. Am Anfang rufe nur, wenn er sehr nah bei dir ist und nichts zu tun hat. Das kannst du aber sehr schnell schwerer machen.
Zu 9) Kommpfiff bedeutet Belohnung
Pfeife mit einer Hundepfeife (ich empfehle die ACME Pfeifen) den Kommpfiff kurz bevor du die Futterschüssel nach unten gehen lässt. So verknüpft dein Welpe den Pfiff mit Futter bei dir und der Grundstein für einen Mega-Kommpfiff ist gelegt.
11 bis 12. Woche - Motto: Ich bin cool!
In den nächsten beiden Wochen geht es schon strukturierter zu. Durchschlafen liegt schon in erreichbarer Nähe und so langsam hat man alles weggeräumt und abgesichert, wo der kleine Hund einem gezeigt hat, was noch rumsteht oder lose ist. Wir haben in der Zeit auch Kabel mit Klebeband an die Wand geklebt, die normalerweise unten am Fußboden nahe der Leiste entlang lagen.
Jetzt fängt auch langsam die Zeit an in der du kleine Trainingseinheiten einlegen kannst. 5 bis 10 Min. ein oder zweimal am Tag sind perfekt und mehr muss es nicht sein. Ich habe diese Mini-Einheiten zeitlich immer dann gemacht, wenn ich 1 bis 2 Stunden wirkliche Ruhe brauchte (z.B. bei Podcast Aufnahmen), während klein Welpe pennt.
Sachen, die ich einem Welpen in der 10. und 11. Lebenswoche beibringe:
- Spielen mit mir macht Spaß, alleine spielen ist langweilig
- Signal „Aus“ mit loslassen verknüpfen und Spiel lustig beenden
- Auflösekommando, damit dein Hund bleib lernt
- Sitz, Ruhe reinbringen und erster Schritt zur Startposition
- Erst abmelden, dann Freiheit genießen
- Tierarzt, Zecken? Kein Problem
Zu 1) Spielen mit mir macht Spaß, alleine spielen ist langweilig
Spiele mit deinem Welpen so, dass er keinen Bock hat, es alleine zu tun. Nimm ein Spielzeug, was er gerne ins Maul nimmt und bewege es zügig von ihm weg. Lass das Spielzeug eine lebendige Maus werden. Die rennt dem Hund auch nicht ins Maul, sondern rennt weg, versteckt sich, ist flink um die Ecken. Genau das spricht deinen Hund an und er wird mit Spaß loslegen und hinterher jagen.
Wenn er das Spielzeug ergattert hat, lass es los und nimm deine Hand etwas weg. Sobald er auch nur einen Millimeter in deine Richtung kommt, greifst du das Spielzeug wieder und spielst weiter. Dein Hund lernt so, dass es toll ist, wenn deine Hand am Spielzeug ist. Nimm es ihm nicht weg! Sondern spiele das tolle Spiel weiter.
Zu 2) Signal „Aus“ mit Loslassen verknüpfen und Spiel beenden
Vielleicht fragst du dich jetzt wie du das tolle Spiel mit deinem Welpen wieder beenden kannst, ohne böse „aus!“ zu sagen oder dass dein Hund einfach weiter spielen möchte, aber irgendwann drüber ist und anfängt zu tackern?
Parallel zum „Spielen mit mir ist super“ führe ich auch ein „Loslassen“ und ein „Ende“ Signal ein.
Loslassen
Du hast das Spielzeug in der Hand, dein Hund zergelt mit dir, dann sagst du dein Wort z.B. „loslassen“ und zeigst 1 Sekunde danach ein anderes Spielzeug, was sich sofort richtig viel bewegt. Das alte Spielzeug ist hingegen wie tot und bewegt sich nicht mehr. In der Regel wird dein Welpe jetzt das alte Spielzeug loslassen und nach dem Neuen hechten. Genau so konditionierst du das „aus“/ „loslassen“ Signal.
Das kannst du im gesamten Spiel so 2 bis 3 mal wiederholen. Mehr würde ich nicht empfehlen, damit dein Hund weiterhin intensiv mit dem aktuellen Spielzeug mit dir spielt und nicht schon nach dem anderen Spielzeug schielt.
Spiel beenden
Wenn du das Spiel beenden möchtest, sagst du wieder dein Wort z.B. „loslassen“ und zeigst danach kein anderes Spielzeug, sondern Futter, welches du auf den Boden streust.
Während dein Hund das Futter sucht und frisst, steckst du das Spielzeug weg. Dieser Part ist wichtig, sodass dein Hund nicht mitbekommt, dass du es wegnimmst, sondern das es einfach verschwunden ist. So kannst du dem Verhalten der Ehrenrunde und mit dem Spielzeug wegrennen von Anfang an verhindern.
Wenn dein Hund alles aufgefressen hat und hochschaut, zeigst du ihm deine beiden Hände und sagst „alle, alle“. Das ist das Signal für Spiel beendet. Dieses Signal kannst du später für alle Sachen verwenden, wenn du etwas nett beenden möchtest. Egal ob knuddeln, spielen oder Training.
Zu 3) Auflösekommando, damit dein Hund bleib lernt
Das Auflösekommando ist sehr wichtig für dein gesamtes Training. Egal ob beim Dummy oder im Alltag. Dieses Signal zeigt deinem Hund, wann eine Aufgabe beendet ist. Also wann er z.b. aus dem Sitz aufstehen darf.
Im Umkehrschluss heißt es, dass jedes Kommando so lange ausgeführt wird, bis es aufgelöst wird. Das ist besonders wichtig bei statischen Kommandos wie Sitz und Platz. Hier muss der Hund verstehen, dass er erst auf ein „Lauf“ oder „Frei“ wieder aufstehen darf.
Das Signal „Bleib“ ist für den Hund schwer zu verstehen. Es ist ein Signal für verschiedene Handlungen, die der Hund ausführen soll (z.b. sitzen, liegen oder stehen, je nachdem nach welchem Kommando es gegeben wird).
Das Signal „Frei“ verlangt immer das Gleiche. „Du darfst loslaufen“.
Ein eindeutiges Auflösesignal ist das A und O der klaren Kommunikation mit deinem Hund. Umso klarer du bist, umso schneller wird dich dein Hund verstehen und deine Signale befolgen.
Zu 4) Sitz, Ruhe reinbringen und erster Schritt zur Startposition
Das „Sitz“ Signal ist das erste Signal, welches dein Hund lernt. Alles andere vorher ist mehr Verhalten, welches du in die richtige Bahn lenken möchtest.
Aus dem Sitzen heraus wird alles im Dummytraining begonnen. Es gibt das normale Sitz (setz dich dahin, wo du gerade bist) und die Startposition (setz dich genau links neben mich auf Höhe meines Beins). Am Anfang starten wir mit dem einfachen Sitz Signal: setz dich hin, wo du gerade bist.
Das Sitz kannst du ganz klassisch mit locken (Keks nach oben führen vor der Nase) beginnen, dann die Bewegung immer mehr von der Nase entfernen und dann ohne Keks nur mit der Hand locken. Dann kommt noch das Wortsignal kurz bevor du das Handsignal gibst und schon ist das Sitz fertig.
Hier liegt die größte Schwierigkeit darin, das das Sitz Signal überall ausgeführt wird und dein Hund auch sitzen bleibt. Also üben, üben, üben und immer an das Auflösesignal denken, sodass sich dein Hund erst aus dem Sitz erhebt, wenn du es auch gesagt hast.
Zu 5) Erst abmelden, dann Freiheit genießen
Zu Beginn wirst du deinen Welpen noch viel herumtragen. Entweder im Beutel vor der Brust oder in einem „Welpenwagen“. Dein Welpe kann einfach noch nicht so viel und lange am Stück laufen und muss getragen werden.
Hier kannst du deinem Hund eine sehr wichtige Lektion beibringen.
Wenn du deinen Hund auf den Boden setzt, lass ihn nicht einfach so loslaufen und die Welt entdecken. Lass ihn erst einmal kurz mit dir Kontakt aufnehmen (ansehen) und dann gibst du ihn frei (Auflösekommando).
Das kannst du ganz einfach mit einem Keks oder Spielzeug erreichen. Du setzt deinen Hund auf den Boden und sofort fängst du an mit spannender Stimme Kekse zu geben. Ich mach es hier gerne noch spannender, indem ich die Kekse von seiner Schnauze wegführe und ihn locke, sodass er sie erhaschen muss.
Nach ein paar Einheiten, wird sich dein Hund ganz automatisch nach dem Absetzen erstmal zu dir orientieren und schauen, was du heute so spaßiges dabei hast.
Damit trainierst du für das Verhalten später, wenn die Leine abgeklickt wird. Dein Hund soll nicht gleich losstürmen und die Welt erkunden, sondern erstmal um Erlaubnis fragen und du kannst ihn ganz entspannt losschicken.
Zu 6) Tierarzt, Zecken? Kein Problem
Medical Training ist so ein wichtiges Thema!
Jeden Tag solltest du deinen Hund untersuchen. Die Pfoten anschauen, Ohren umklappen und alles mal gründlich anschauen. Nicht weil du glaubst, dass in den letzten 24 Stunden wahnsinnig viel passiert ist, sondern damit sich dein Hund daran gewöhnt abgegrabbelt zu werden. Und das nicht nur, wenn er das Fell voller Kletten hat oder der Tierarzt die Zähne kontrollieren muss.
Stell dir einfach vor du bist wie die Löwin, die ihr Junges von oben bis unten ableckt und abcheckt. Das Löwenjunge sieht dabei auch immer extrem genervt aus, aber Mama hat das „ich check dich ab“ Recht und es wird geduldet. Genau diese Duldung solltest du bei deinem aktuell noch kleinem Hund auch anstreben.
13. bis 14. Woche - Motto: Grundlagen schaffen
In den nächsten zwei Wochen kommen schon weniger neue Sachen mit dazu. In der Checkliste kannst du alle Elemente abhaken und behältst so die Übersicht.
Falls du dich jetzt etwas überfordert fühlst mit all den Sachen, die ich dir bisher geschrieben habe, dann denke dir die Wocheneinteilung einfach als Schritt. Also mach einfach einen Schritt nach dem anderen und wenn einer vier Wochen dauert anstatt zwei, dann ist das völlig okay.
Die 13. Woche fühlt sich schon mehr nach Training an. In den ersten Wochen habt ihr euch ein wenig eingelebt, den Tagesablauf perfektioniert und vielleicht schon das Pullern in die Wohnung abgeschafft. Jetzt geht es daran die Grundlagen für das bald beginnende Dummytraining zu schaffen.
Sachen, die ich einem Welpen in der 12. und 13. Woche beibringe:
- Moxon Party
- Platz
- Wasser besuchen
- Geländespaziergang
Zu 1) Moxon Party
Die Moxon wird im Dummytraining als Standard-Leine verwendet und gehört auf jeden Fall in die Basis Ausrüstung fürs Dummytraining
Sie ist eine Kombination aus Halsband und Leine und kann dem Hund ganz leicht an- und ausgezogen werden. Das macht sie wahnsinnig praktisch im Training, da dort der Hund immer „nackig“ laufen sollte.
Ich verwende die Moxon als Signal für den Hund, dass jetzt Fußarbeit angesagt ist. An der Moxon wird nicht gezogen und auch nicht geschnüffelt oder gepullert. Dieses Training findet in 5 Steps statt, die du im Fußkurs Walk-with-me erleben kannst.
Bevor man jedoch mit dem ersten Step beginnt, sollte man die Moxon Party machen. Mit dieser „Party“ bringst du deinem Hund bei, freudig in die Moxon Schlaufe zu gehen. Dadurch hast du von Anfang an einen stressfreien Start in die Fußübung.
Hier kannst du ein Video der Moxon Party sehen -> klick
Zu 2) Ablage, egal wo und wie lange
Das Platz ist nach dem Sitz das wichtigste Signal um deinen Hund an einem Ort zu fixieren.
Es ist ungemein praktisch, wenn du deinem Hund Platz sagen kannst, er sich dann dort wo er ist sofort hinlegt und dort liegen bleibt. Nicht nur fürs Dummytraining, sondern auch für den Alltag wahnsinnig wertvoll.
Um das Platz zu trainieren nimmst du ein Stück Trockenfutter (oder was auch immer du als Keks verwendest) und führst es an der Nase von deinem Hund zum Boden. Wenn sich dein Hund nicht hinlegt, sondern nur den Kopf runternimmt, kannst du den Keks auch unter deinen Beinen oder unter einem Stuhl hindurch führen. Am sinnvollsten ist es, wenn du den Keks so führst, dass deine Hand gerade ist und du den Keks nur mit dem Daumen festhältst. Dann hast du gleich auch das Handsignal für Platz mit trainiert.
Platz solltest du, wie das Sitz, jeden Tag ein paar Mal üben und dich vor allem darauf konzentrieren, dass dein Hund immer länger liegen bleibt. Beachte dabei unbedingt die Beschreibung zum Auflösesignal.
Zu 3) Mal aufs Wasser schauen
Wassertraining oder schwimmen steht NICHT auf dem Lehrplan für einen 8 bis 16 Wochen alten Welpen. Aber Wasser anschauen, erleben und vor allem in der Nähe entspannen schon.
Plane zwei oder drei Besuche am Wasser ein, bei denen dein Hund reingehen kann, wenn er möchte. Du kannst auch Barfuß oder mit Gummistiefel am Ufer entlang waten und es ist auch nicht schlimm, wenn dein Hund schwimmt, ganz im Gegenteil. Es ist jedoch auch total okay, wenn dein Hund nicht schwimmt, sondern sich erstmal nur den Bauch nass macht. Lieber ein Spätschwimmer, als ein Hund mit Wassertrauma.
Das Ziel ist, dass dein Hund sich am Wasser genauso benimmt, wie an Land ohne Wasser in der Nähe. Wenn du merkst, dass er total abdreht am Wasser, hast du auch eine wertvolle Information gewonnen, dass du Wassertraining sehr behutsam und ohne starke Reize aufbauen solltest, wenn dein Hund 1 Jahr ist oder älter.
Zu 4) Matschig, dornig, unwegsam? kein Problem
Der Gelände- oder Abenteuerspaziergang fördert die spätere Geländehärte. Hier bringst du deinem Hund bei, dass es nicht schlimm ist, wenn das Gelände mal matschig, picksig oder schwer zu durchlaufen ist.
Gehe dazu mit deinem freien Hund (kein Geschirr oder Halsband) durch einen Abschnitt im Wald, der neu ist für deinen Hund. Egal ob unangenehm oder einfach noch nicht bekannt. Lass deinen Hund selber Erfahrungen sammeln und locke ihn nicht. Es geht nicht darum, dass er alle Bäume besteigen soll, sondern er selbstständig das Gelände entdeckt und auch mal neugierig selber auf Erkundungstour gehen kann.
Wenn du eine besonders schwierige Stelle gefunden hast (Brennesseln, picksige Büsche..) kannst du dort ein paar Trockenfutter Stücke fallen lassen, wenn dein Hund gerade nicht zusieht und diese Kekse dann mit deinem Hund zusammen entdecken (fördert auch gleichzeitig noch die Nasenarbeit).
Wenn du nicht möchtest, dass dein Hund Futter vom Boden aufnimmt, dann geb ihm vorher ein „Nimms“ oder „Friss“ als Signal, dass er es aufnehmen darf.
15. und 16. Woche: Wiederholung
In den letzten sechs Wochen hast du und dein Welpe sehr viel geübt, gelernt und vielleicht auch geweint. Die Welpenzeit kann sehr herausfordernd sein und ist nicht der glitzernde Ponyhof, wie man es manchmal von Instagram und Co sieht.
Nutze die nächsten zwei Wochen, um alle Elemente zu wiederholen und zu vertiefen. Sie werden dich noch sehr viel länger begleiten, als diese ersten acht Wochen.
Geh nochmal ganz bewusst alles durch und hake in der Checkliste dein Training ab. So hast du eine gute Übersicht und es fällt dir leichter zu erkennen, wieviel ihr beiden schon erreicht habt. Ein Grund zu feiern!
Welpen-Checkliste
So kannst du deinen Welpen aufs Dummytraining vorbereiten:
Die besten Tipps für die Zeit vom Einzug bis zur 16. Woche
Für die Zeit nach der 16. Woche geht es schon bald in einem weiteren Artikel weiter!
Ihr habt noch Fragen zum Thema Welpe und Dummytraining, die hier nicht beantwortet wurden? Dann schau gern mal hier vorbei: Unsere 14 Antworten zu deinen Fragen: Dummytraining mit Welpe