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Weitere Informationen 'Du kennst es bestimmt: Ein Besuch beim Tierarzt ist für viele Hunde purer Stress. Doch mit dem richtigen Training kannst du deinen Hund optimal auf medizinische Untersuchungen vorbereiten – und ihm (und dir) viel Ärger ersparen. Das sogenannte „Medical Training“ ist dabei kein Hexenwerk, sondern eine sinnvolle Ergänzung zu eurer täglichen Routine.
In der aktuellen Podcast-Episode ist Elisabeth Wendling zu Gast. Sie ist Tierärztin in einer Kleintierklinik, hat drei Toller, ist passionierte Jägerin und betreibt Dummytraining mit Herz und Seele. Ihre Einblicke aus der Praxis sind nicht nur spannend, sondern auch extrem hilfreich für den Alltag mit Hund.
Was ist Medical Training überhaupt?
Medical Training bedeutet, dass dein Hund lernt, medizinische Maßnahmen ruhig zu tolerieren – sei es beim Tierarzt oder zu Hause. Ziel ist es, Stress zu reduzieren und Behandlungen zu erleichtern. Der Hund wird schrittweise an Berührungen, Untersuchungen und sogar kleine Eingriffe gewöhnt, damit im Ernstfall alles reibungslos abläuft.
Warum solltest du Medical Training machen?
Jeder Hund muss früher oder später zum Tierarzt. Mit gutem Training kannst du:
- Angst und Stress abbauen
- Untersuchungen sicherer und angenehmer gestalten
- unnötige Narkosen vermeiden
- Schmerzen frühzeitig erkennen
Der erste Schritt: Anfassen lassen
Bevor du mit komplexeren Übungen beginnst, sollte dein Hund sich überall anfassen lassen – und zwar nicht nur von dir, sondern auch von anderen Menschen. Übe das entspannt auf dem Sofa beim Kuscheln: Pfoten, Bauch, Ohren, Maul, Augen – alles gehört dazu.
Übung macht den Meister – was du konkret trainieren kannst
Hier ein Überblick über wichtige Übungen:
Maul öffnen
Trainiere, dass dein Hund sich das Maul öffnen lässt – am besten so weit, dass du bis zum Rachen sehen kannst. So kann der Tierarzt ohne Narkose den Zahnstatus prüfen oder Medikamente verabreichen.
Augen untersuchen
Dein Hund sollte es zulassen, dass du die Augenlider anhebst oder ausdrehst. Das ist wichtig für das Auftragen von Augensalben oder das Entfernen von Fremdkörpern.
Ohren inspizieren
Gerade Hunde mit Schlappohren neigen zu Ohrproblemen. Übe regelmäßig, die Ohren zu öffnen und vorsichtig mit einem feuchten Tuch zu reinigen.
Pfoten kontrollieren
Pfoten sind empfindlich – viele Hunde sind dort kitzlig. Gewöhne deinen Hund daran, dass du zwischen den Zehen tastest und die Ballen inspizierst. Das hilft bei Verletzungen und beim Krallenschneiden.
Festhalten lassen
Das A und O beim Medical Training: Dein Hund sollte lernen, sich ruhig festhalten zu lassen – sei es im Stehen, Liegen oder auf der Seite. Beginne spielerisch mit kurzen Einheiten und baue langsam aus.
Popo-Kontrolle und Fieber messen
Auch das gehört dazu. Du kannst deinem Hund beibringen, Fiebermessen zu tolerieren – das hilft dir später enorm bei Untersuchungen im hinteren Bereich.
Praktische Alltagshilfen
- Target-Hand oder Handschuh: Dein Hund legt sein Kinn auf deine Hand oder einen bestimmten Handschuh – das erleichtert Untersuchungen enorm.
- Seitenlage-Übung: Der „Peng“-Trick (auf die Seite fallen) kann ein echter Gamechanger bei Untersuchungen sein.
- Maulkorbtraining: Falls nötig, sollte dein Hund auch lernen, einen Maulkorb stressfrei zu tragen.
Welche Übung ist die wichtigste?
Wenn du nur eine Sache üben kannst: Bring deinem Hund bei, sich ruhig festhalten zu lassen. Das reduziert Stress enorm – für deinen Hund, dich und den Tierarzt.
Fazit: Medical Training ist ein Geschenk an deinen Hund
Du musst kein Profi sein, um deinem Hund beizubringen, medizinische Maßnahmen zu akzeptieren. Mit etwas Geduld und regelmäßiger Übung hilfst du ihm, angstfrei durch Untersuchungen zu kommen – und tust damit etwas Gutes für seine Gesundheit und euer gemeinsames Leben.