P115: Komplexität im Hundetraining: Warum es keine einfachen Antworten gibt

September 29, 2023


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Was es mit dem "Knoten ist geplatzt" auf sich hat - der Wunsch nach einfachen Lösungen im Hundetraining

Du kennst das sicherlich - diesen einen magischen Moment, wenn plötzlich alles zu klappen scheint. Der Knoten ist geplatzt, wie man so schön sagt.

Aber ist das wirklich die Lösung? Lass uns mal genauer hinsehen.

Welches Mindset du zu Baustellen im Dummytraining entwickeln kannst

Probleme im Dummytraining kannst du mit einer Baustelle vergleichen - sie lassen sich nicht immer mit einem Schlag beseitigen. Und das ist okay!

Wir sollten lernen, eine andere Perspektive einzunehmen und unser Mindset zu ändern.

Stell dir vor, du hast eine Baustelle erfolgreich abgeschlossen. Hurra! Aber was kommt danach? Das Wichtigste ist, dass du nicht nachlässt, sondern weiterhin übst und am Ball bleibst. Denn Baustellen haben die fiese Angewohnheit, wieder aufzutauchen, wenn wir nicht aufpassen.

Gibt es einfache Lösungen für das Dummytraining?

Lass mich dir eine Geschichte erzählen. Ich habe vor Kurzem einen Post in einer Dummygruppe auf Facebook gelesen. Dort berichtete jemand von seinen Problemen mit der Aufregung seines Hundes beim Dummytraining. Doch dann kam der Wendepunkt: Er fand endlich einen Trainer, der ihm helfen konnte. Und die Lösung war so einfach, ohne viel Schnickschnack oder Hilfsmittel. Seitdem muss sein Hund immer... und voilà, alles ist super. Eine Geschichte mit Happy End.

Ist das wirklich so einfach?

Ich denke nicht. Auf vielschichtige Probleme gibt es keine einfachen Antworten.

Hunde sind keine Roboter, die einfach mit 1 und 0 funktionieren. Das heißt, es gibt nicht immer eine direkte Lösung für komplexe Probleme im Dummytraining. Aber keine Sorge, ich stehe auf einfache und umsetzbare Lösungen.

Flexibel bleiben und Probleme Schritt für Schritt angehen

Sei misstrauisch, wenn dir jemand sagt, dass du nur eine Sache ändern musst und dann wird alles besser. Die Realität ist meistens komplexer. Wichtig ist, flexibel zu bleiben und nach dem Zwiebelprinzip vorzugehen. Schau dir an, was das aktuell wichtigste Problem ist, das dein Dummytraining beeinträchtigt, und arbeite dich Schritt für Schritt voran.

Knoten ist geplatzt? Ja, aber...

Manchmal haben wir das Gefühl, dass der "Knoten geplatzt" ist und das Problem gelöst wurde. Aber hier ist die Wahrheit: Es gibt keinen endgültigen Wendepunkt. Es ist eher so, dass dein Hund aktuell überrascht ist und sich vorerst an das neue Verhalten anpasst. Das Gleiche gilt, wenn ein Trainer deinen Hund führt oder wenn er mit einer neuen Aufgabe konfrontiert wird. Der Langzeiteffekt bleibt abzuwarten.

Eine Baustelle wird immer eine Baustelle bleiben

Eine Baustelle wird immer eine Baustelle bleiben, und das ist völlig in Ordnung. Sieh es positiv: Du wirst ein Experte darin und kannst dich auf diese Herausforderungen einstellen. Denk daran, dass ein Problem nicht zwangsläufig immer wieder auftreten wird, solange du dranbleibst und nicht nachlässt.

Aber manchmal ist Auffrischung notwendig. Und hier kommt der Clue: Wenn du das Training strukturiert angegangen bist, zum Beispiel mit dem Fußkurs Step-by-step-System, kannst du jederzeit eine Stufe zurückgehen. Dein Hund wird das alte Training wiedererkennen und das Baustellentraining viel einfacher und leichter annehmen.

Struktur und Aufbau macht Hundetraining einfacher

Abschließend möchte ich betonen, dass es keinen magischen Wendepunkt gibt, an dem alle Probleme im Dummytraining gelöst sind. Eine Baustelle bleibt eine Baustelle, aber das ist okay. Akzeptiere es und entwickle ein Mindset, das dich flexibel und lösungsorientiert bleiben lässt. Erkenne, dass auf vielschichtige Probleme keine einfachen Antworten existieren. Bleib am Ball, übe regelmäßig und sei bereit, immer wieder kleine Auffrischungen vorzunehmen. So wirst du zum Experten für dein Dummytraining und kannst deinem nächsten Hund als erfahrener Trainer an der Seite stehen.

Bis zum nächsten Mal bei Dummy und Co.!

Transkript zu dieser Episode:

Klicke hier, um dir das Transkript anzuschauen:

Herzlich willkommen beim Podcast Dummy & Co.
Ich bin Susanne von der Hundeschule Jagdfieber und heute geht es ein Thema, was mir sehr am Herzen liegt und zwar es gibt keine einfache Lösung für komplizierte Probleme. Das ist auf der Welt so, das ist im Hundetraining so, das ist vielleicht, keine Ahnung, überall so, aber es ist so schön. Man möchte gerne dieses, der Knoten
ist geplatzt, jetzt funktioniert es, jetzt ist alles gut. Ja und das ist einfach sehr unwahrscheinlich, dass ein Problem was vielschichtig ist oder was jetzt nicht so ein, ja einfach Hundetraining ist nicht einfach Und deswegen geht es heute mal so
ein bisschen die Philosophie dahinter. Aber vor allem geht es darum, dass ich dem Ganzen so ein bisschen den
Schrecken nehmen möchte, weil man ja immer so, oh, ich hab da keine Baustellen, keine Probleme, kein, alles ganz doof, muss alles immer suppitutti laufen und das ist gar nicht notwendig. Es geht in dieser Episode einfach mal darum, was es mit diesem Knoten ist geplatzt auf sich hat, in meiner Sichtweise, welches Mindset du zu den Baustellen entwickeln kannst, weshalb es dann vielleicht gar keine Baustellen mehr so richtig sind und was du auch üben solltest, wenn du für dich sagst, okay, die Baustelle ist jetzt abgeschlossen. Und darauf kam ich, auf dieses Thema, durch einen Facebook-Post. Und zwar, ich war einfach mal in einer Dummy-Gruppe unterwegs auf Facebook und nicht in meiner
eigenen Gruppe, sondern in einer anderen einfach so gucken, auch privat sag ich mal. Und man ist ja immer ganz gespannt, was die anderen so machen und das ist immer wieder lustig. Und da hat eine geschrieben, dass sie ein großes Problem mit der Aufregung ihres Hundes hat oder hatte und mehrere Trainer schon hatte und jetzt endlich einen Trainer gefunden hat oder Trainerin, ja ich weiß es nicht genau, gefunden hat, der ohne viel Schnickschnack, ohne viel Hilfsmittel ganz einfach gesagt hat, du machst das und das und da läuft es. Und sie macht das dann, also
sie hat das jetzt dann gemacht und es funktioniert. Der Hund ist aufmerksam und ruhig und ist nicht mehr so zappelig und so weiter und sie ist total begeistert. Und bei mir geht bei sowas immer total die Alarmglocken an. Also wenn, also der Trainer oder die Trainerin muss kein Scharlatan oder so sein. Es ist nur so dieses, diese eine Sache muss man tun, ja. Du, nach dem Motto, dann hast du eine Bindung zum Hund oder der Hund muss immer hinter dir laufen oder der Hund darf nicht hinter dir laufen oder der Hund muss immer seitlich laufen oder der Hund muss immer bei dir sein oder immer dieses immer immer und das weiß ich nicht.
Da sträubt sich in mir immer etwas und immer immer etwas und da wollte ich dir heute mal ein bisschen tiefer reingehen
und mal schauen, was wir denn dazu alles so finden. Die erste Frage, die ich mir da einfach so gestellt habe, ist, warum gibt es denn auf vielschichtige Probleme keine einfachen Antworten? Klimawandel. Gibt es
eigentlich eine total einfache Antwort. Wir müssen weniger CO2 produzieren. Wer produziert CO2? Autos, Fabriken. Keine Autos, keine Fabriken mehr. Ganz easy, oder? Wäre doch eigentlich eine total einfache Lösung.

Da bräuchte sich keiner aufregen.

Wir hätten genau die Baustelle, das Problem und die Lösung, ganz klar.
Ja, geht natürlich nicht. Man ist ein
Riesen-Rattenschwanz und jeder will da was erzählen und jeder will
das und hier und da und
hat ja einen Grund, warum sich das alles so extrem verzögert. Und ich will das jetzt nicht gleichstellen, Klimawandel mit Hundeproblemen, aber es ist so die Denkweise. Wie soll man das sagen? Ich finde es einfach schwierig, wenn man das so über einen Kamm schert und dann vor allem auch dann ja auch immer andere davon überzeugen möchte, dass es diese einfache Lösung gibt.
Und ich sage mal so, jeder möchte eine einfache Lösung. Ja Und auch ein Hundetrainer, wenn jetzt ein Hundetrainer eine einfache Lösung hätte, dass ein Hund nicht mehr laut ist, der würde das ja nicht verstecken oder so, sondern
der würde das überall erzählen, dann, damit die Leute zu ihm kommen und dann er da viel trainieren kann und so weiter. Ja, also
das heißt, wenn es diese eine Lösung geben würde oder schon rausgefunden worden wäre, dann würde ich mal davon ausgehen, dass man sie schon kennt.

Und leider ist die Welt kompliziert Und eigentlich schön, dass sie kompliziert ist,
weil wenn sie so einfach wäre, wie eingleisig wäre sie und wie ähnlich müssten wir
uns alle sein. Deswegen lasst uns das einfach ein bisschen genießen, dass wir alle so
ein bisschen unterschiedlich sind und Spaß miteinander haben und dass die
Hunde unterschiedlich sind und dass man einfach ein bisschen flexibel sein muss. Hunde sind halt keine Roboter. Hunde sind nicht
1, 0,
ja, nein, sondern da sind ganz viele Grauzonen dazwischen. Bei manchen Hunden ist es dann halt mehr so, ich sage mal so, ich stelle mir da immer so ein Blatt vor, so kariert von dunkel zu hell und bei manchen ist es alle Grauschattierung, die es gibt in der Welt. Ja und
das ist halt einfach, da kann man nicht sagen, das
ist jetzt die Lösung und dann existiert die Baustelle nicht mehr.

Es hat auch nicht immer jede Baustelle nur eine Lösung und eine direkte Lösung, sondern manchmal kommt man ja auf die Lösung einer Baustelle dadurch, dass man was anderes geplant hat und dann merkt, ach guck mal, das hat auch geholfen. Oder manchmal weiß man dann noch gar
nicht, was genau geholfen hat. Wenn man nämlich zu viel gemacht hat, wenn man das gesamte Training umgestellt hat, dann weiß man nicht mehr, was davon hat jetzt dieses Problem eigentlich behoben. Deswegen bin ich immer dafür, nur eine Sache zu ändern, herauszufinden, ob das diese eine Sache ist, die sozusagen jetzt dem Hund geholfen hat, in
die richtige Richtung zu gehen und dann zu sehen, okay, wenn wir das jetzt noch ändern und das jetzt noch ändern, damit man einfach nachvollziehen kann was hat man getan. Ist so ein bisschen wie wenn man am Computer sitzt und dann so ein Bildschirm plötzlich auspackt mit naja geht nicht. Und dann Click, Click, Click, Click, Click, Click, Click, Click, Click, Click, funktioniert wieder! Was habe ich jetzt eigentlich gemacht, damit es wieder funktioniert? Dass wenn
es beim nächsten Mal wieder schief geht, was ich keine Ahnung, es waren 350 Klicks und zwei davon waren die wichtigen. Deswegen, Ich sage jetzt nicht, dass man kein System haben soll und einfach zig Sachen machen soll, weil es nicht diese eine Lösung gibt, sondern man soll schon systematisch vorgehen, damit man, wenn man denn auf dem
Weg der Lösung ist, weiß, was der Ursprung war, der ganzen Geschichte. Und der Lösungsweg muss auch nicht wahnsinnig kompliziert sein oder zig Steps haben. Also ich sage jetzt nicht, dass einfach schlecht ist. Manchmal ist es ja auch so, dass man sagt, okay, der Hund sieht deine Voranhand nicht und deswegen kann er der Voranhand nicht folgen.

Mach sie ein bisschen tiefer und alles ist gut. Oder dein Hund prallt immer vor. Ja, wenn du den Futterbeutel auf
der rechten Seite hast, dann prallt der vor, weil er
den Futterbeutel fixiert, dann nimm ihn doch auf die linke Seite. Zack, der Hund prallt nicht mehr vor. Ja, aber das sind auch so Mini-Problemchen, die ja, sag ich mal, wirklich nur, also die eigentlich gar keine Baustellen sind. Aber Erregung, Aufregung, nicht zuhören, das ist eine bombastische Baustelle.
Und die wird nicht mit so ein, zwei Sachen plötzlich besser. Also wenn dir immer jemand sagt, du musst das ändern, dann wird alles besser, würde ich misstrauisch werden. Ja, und wenn es funktioniert, super, ganz toll. Aber für mich ist es meistens wichtiger einfach, dass man flexibel bleibt und nach dem Zwiebelprinzip
arbeitet. Weil ein Problem, was man, sage ich mal, von außen sieht, ist meistens nicht das, was es dann wirklich ist, im Endeffekt. Und das ist nur das, was man
nach außen sieht und was
der Hund vielleicht auch außen zeigt und was man auch vielleicht sehen möchte als Problem. Ja, Man möchte nicht sehen, dass der Hund es nicht bringen möchte, sondern man möchte sehen, dass
der Hund es nicht aufnehmen möchte. Weil wenn der Hund das Dummy nicht aufnimmt, ist das ein Dummy-Hund-Problem. Wenn der Hund es nicht bringen möchte, ist es ein Hund-Mensch-Problem.

Und das ist natürlich ein viel blöderes Problem, weil wir damit dann zu zusammenhängen, als wenn der Hund einfach nur nicht aufnimmt.

Ja, versteht ihr das Problem, was ich meine?

Versteht ihr das Problem?

Ich rede so oft von dem Wort.
kay, Das heißt, wenn du eine Baustelle hast, dann versuch flexibel zu bleiben und ein bisschen herauszukitzeln, was diese Baustelle verursacht und sei aber auch auf der Hut bzw. Überlege dir, es ist meistens ein Zwiebelprinzip. Das heißt, wenn du das eine erreicht hast, heißt das nicht, dass das dann erledigt ist, sondern, dass meistens darunter sich eine andere Zwiebelschicht verbirgt. Und irgendwann ist man am Ende angekommen und
sagt, ah, da haben wir das Zwiebelskern. Ja, Und dann kommt auch meistens das, Knoten ist geplatzt, jetzt haben wir es, jetzt ist es fertig. Und ich sag mal so, meistens ist es das nicht.

Also typischerweise hört man das nicht beim Dummy-Training, sondern wenn sich zum Beispiel Hunde nicht leiden können. Und dann kam es mal zu einem Kampf oder
dass sie sich einfach getroffen haben und miteinander diskutiert haben, sag ich mal. Und dann kommt ganz oft von den Haltern, so jetzt haben sie es geklärt. Jetzt ist es ein für alle Mal geklärt.

Der eine hat den anderen unterjocht und jetzt ist alles geklärt. Es ist nicht geklärt.

Es ist immer noch da. Wieso sollte denn dieses Problem geklärt sein? Man glaubt ja nur, okay, diesmal habe ich einen auf die Fresse gekriegt, beim nächsten Mal vielleicht eher. Vielleicht muss ich mich schneller ansteuern, vielleicht muss ich früher los tigern, vielleicht muss ich von hinten attackieren. So eine Geschichte. Aber es ist doch nicht geklärt. Nur weil sich Leute gekloppt haben.

Ist gleich wie Jungs. Oder wenn wir früher gesagt haben, ja jetzt haben sie sich einmal gekloppt, jetzt ist
die Luft wieder rein. Mit aller Schwachsinn. Wieso sollte die Luft rein sein, wenn man sich kloppt? Also das ist für mich nicht verständlich. Aber gut, was ich aber meine ist, vor allem mit diesem Knoten ist geplatzt, ist meistens das Signal dafür, für die Hundeführerin das Problem als abgehakt zu betrachten. Also jetzt Hundeführer, Hundeführerin, das war jetzt nicht weiblich-männlich, sondern einfach für den, der
den Hund führt. Ja? Und dann sagt man, puh, endlich kann ich mich wieder was anderes kümmern. Endlich muss ich nicht mehr aufpassen, dass mein Hund einspringt. Muss ich nicht mehr aufpassen, dass er fiept. Muss ich nicht mehr aufpassen, dass er das Dummy nicht nimmt. Das ist jetzt, das ist ab Akta gelegt, dass er ins Wasser geht, dass er nicht mehr blockiert, dass er keine Runden mehr läuft und so weiter und so fort. Man hat einfach keinen Bock mehr drauf. Ist einfach so.

Ich verstehe das total. Meine Hunde haben alle Baustellen der Welt und irgendwann hat man einfach keinen Bock mehr drauf. Man kann das nicht jetzt einfach mal fertig sein. Komm, der Knoten ist bestimmt geplatzt. Das ist bestimmt super. Das Problem ist eigentlich da mehr so das Mindset dahinter. Also zum Beispiel jetzt mal, im Beispiel zu bleiben, jetzt was
ich gebracht habe aus der Facebook-Gruppe. Da war
ja sozusagen das Phänomen, dass die Besitzerin gesagt hat, der Knoten ist jetzt
in der Hinsicht geplatzt. Also sie hat es nicht so formuliert, aber so habe ich das dann herausgelesen, dass der Hund jetzt ruhig ist, weil sie das jetzt tut mit dem Hund, was sie da als Tipp bekommen hat. Und meine Theorie, aber es
ist meine rein persönliche Theorie, Ja, es kann auch sein, dass ich total falsch liege. Es ist, dass dieses neue Verhalten des Hundes nicht daraus resultiert, dass
er jetzt was anderes machen soll, sondern weil er überrascht ist. Er kennt das plötzlich nicht mehr so. Also sonst durfte er immer alles und jetzt darf er nichts mehr. Zum Beispiel jetzt, falls ich das gesagt hätte. Und das heißt, der Hund ist erstmal verunsichert und sagt, okay,
jetzt schauen wir erstmal, was jetzt meine Hundeführerin jetzt mit mir macht. Mal gucken. Und wenn ich mich wieder sicher fühle, dann
kann man wieder in alte Verhaltensmuster zurückverfallen. Oder das passiert auch ganz oft, wenn der Trainer den Hund dann führt. Also der Hund da ist total außer Rand und Band und dann nimmt der Trainer in die Hand und dann ist er plötzlich ganz ruhig. Das hat nichts damit zu tun, dass der Hund sich verändert hat, sondern einfach, weil er erstmal den Trainer nicht kennt.

Und wenn man den nicht kennt, muss man den erstmal abtesten. Wie weit kann ich denn mit dem gehen? Mit dem Besitzer oder mit der Besitzerin weiß man ja ganz genau, wie weit man gehen kann, bevor man Rüffel kriegt. Wenn einem weniger, meint man weiter. Es ist ja auch in der Familie alleine. Der Hund benimmt sich ja gegenüber den Familienmitgliedern unterschiedlich,
weil er einfach ganz genau weiß, bei wem er wie weit gehen kann. Aber den Trainer kennt er halt noch nicht, deswegen ist er da so ein bisschen, hm, mal gucken. Oder auch wenn eine ganz neue Aufgabe gestellt wird.
Und plötzlich macht der Hund super mega geile Sachen und man
denkt, oh, das hat er aber auch von Anfang an verstanden. Dabei ist er einfach nur überrascht und macht erst mal. Und das Denken und anders Verhalten kommt erst mit der Zeit. Also über den Langzeiteffekt ist einfach überhaupt noch nichts richtig zu sagen. Und das ist so immer, ich finde es halt immer schwierig, wenn man dann
so, so, ja, ich habe die Lösung gefunden, Ich bin so happy. Auf der
anderen Seite denke ich immer, es ist ja auch schön, dass mal was klappt und es ist auch schön schreiben zu können, dass man endlich eine Lösung gefunden hat
und dass man endlich einen Fuß in
der Tür hat und das verstehe ich auch total und dass man sich da freut. Ja, das ist auch völlig in Ordnung. Ich habe nur
mal so Bauchschmerzen, was das dann in anderen auslöst, die dann glauben, okay, ich muss auch nur das machen und dann hat dann funktioniert das. Ich möchte einfach sozusagen nur, dass die Awareness, also die Aufmerksamkeit darin betonen, dass Baustellen, die man auch in den Griff bekommen hat, meistens daran hängen, dass der Hundeführer sich verändern muss und sein Training verändern muss
und auch sein Verhalten zu Hause anpassen muss. Das es so eine ganzheitliche Geschichte ist
und nicht wie bei Diäten. Man lässt jetzt sechs Wochen lang irgendwas weg oder man nimmt sechs Wochen was dazu und dann lässt man das wieder weg und dann hofft man, dass das Gewicht bleibt Oder man hofft, dass das Verhalten des Hundes bleibt.

Nein, der geht natürlich wieder an sein Alltagsverhalten zurück. Das
ist alles ein bisschen schwierig.

Ich möchte vor allem, dass man da so ein bisschen drüber nachdenkt, dass Probleme oder Verhaltensschwierigkeiten,
also ich rede jetzt mal nicht von verhaltensauffälligen Hunden, wenn man das so nennen darf, weiß ich gar nicht genau, sondern wenn man
eine Baustelle hat, dass es erstens kein Weltuntergang ist, aber dass man meistens mehr machen muss als nur eine Sache zu ändern. Auch wenn es schöner klingt für einen, weil man sich denkt, naja, ist ja viel einfacher, viel simpler, immer dieses, ich merke schon gerade
wie meine Nackenhaare wieder hochkommen,
du machst das viel zu kompliziert.

Immer dieses
Komplizierte. Ja, natürlich, man kann es auch sehr viel komplizierter machen. Es gibt Systeme, wo ich denke, okay, da sieht ja kein Schwein mehr durch. Also es muss immer noch klar und eindeutig und eine Linie sein, Aber nur weil etwas extrem einfach ist, ist es nicht extrem effektiv. Ja, deswegen, dass man da einfach drüber nachdenkt, dass man da einfach auch seinem Bauchgefühl folgt und sagt, kann es das jetzt nur sein?
Kann es nur diese eine Geschichte sein? Ist es dieses eine große Ding, was ich ändern muss und dann ist meine Welt friseur... Lila Launeland, ja?

Oder muss man da
ein bisschen tiefer gehen? Und da kommen wir jetzt zum dritten Punkt, was auch so ein bisschen passt zu dem Knoten geplatzt und zwar ist eine Baustelle immer eine Baustelle. Wenn man einen Hund hatte oder hat, der nicht gerne ins Wasser geht, dann wird das immer wieder eine Baustelle sein. Ich sage jetzt nicht,
dass man das dem Hund beibringt und dann
wird er die nächsten acht Jahre immer wieder zurückfallen. Das meine ich gar nicht, sondern es ist mehr so das Prinzip, dass der Hund mehr dazu tendiert in diesem Bereich
Baustellen zu haben. Das heißt
zum Beispiel, sagen wir mal, er geht nicht ins Wasser, also junger Hund und der geht gar nicht ins Wasser. So, und dann bekommt man ihn dazu, dass er straight ins Wasser geht, vielleicht sogar schon richtig reinspringt, gerade, alles super, alles toll. Und dann geht es aber darum, die Entfernung vom Wasser zum Land, also vom Schicken sozusagen,
also dass der Hund noch zehn Meter auf
dem Land laufen muss und dann erst ins Wasser zu erhöhen und merkt, oh guck mal, da ist nochmal jetzt, da kommt diese alte Baustelle wieder. Und das Problem, was
man dann hat, ist, dass man dann so, oh
schon wieder, wir haben das doch gelöst. Und das kommt aus dem Mindset, weil man dachte, der Knoten ist geplatzt. Man hat sich so darauf gefreut,
dass das jetzt abgehandelt ist, dass man dann total zusammenbricht, wenn
es wieder auftaucht. Und das ist das, was ich eigentlich mit dieser Episode rüberbringen möchte. Gar nicht, dass ich euch so niedermache und sage, es kommt immer wieder, wenn ihr eine Baustelle habt, dann braucht ihr gar nichts machen, die wird sowieso immer kommen. Nein, sondern geht mehr so mit dem Mindset ran, ja, ich habe eine Baustelle und der Hund neigt einfach dazu, zum Beispiel das Wasser nicht gut anzunehmen. Ich habe jetzt daran trainiert, er nimmt das Wasser jetzt gut an und wenn ich jetzt merke, dass es in irgendwelchen Bereichen wieder hakt, dann weiß ich ganz genau, was
ich zurückgreifen soll. Weil das, was ich vorher gemacht habe, diese Baustelle zu beheben, hat
ja funktioniert, also mache ich
das nochmal. Vielleicht in einer
anderen Art und Weise, vielleicht muss ich was ändern, vielleicht muss ich was vorne... Aber man kann wieder zu seinem Ursprünglichen zurückgehen, wenn man zum Beispiel eine Struktur hat.

Jetzt noch mal gesprochen, also weil ich einfach das Beispiel praktisch von der Fußarbeit, ja, mein Step-by-Step-System, das sind fünf Schritte und wenn du merkst, oh, jetzt ist wieder was, weiß ich, eine nächste Pubertät oder irgendwas hat sich
in eurem Familienleben geändert oder was auch immer, aber
der Hund fällt wieder in alte Verhaltensmuster zurück. Dann kann man sagen, okay,
wir waren zwar schon in Step 4, jetzt gehen wir wieder in Step 2 und dann arbeiten wir uns wieder hoch. Das ist nicht schlimm. Das ist ganz normal und gar kein Drama. Wenn man es aber ignoriert,
weil er sagt, es kann nicht sein, dass das wieder eine Baustelle ist, nee, das kann nicht sein oder der Knoten ist ja geplatzt, das ist, kann es nicht sein, dann kriegt man nämlich Probleme. Oder man sagt dann, na siehste, das hat wieder nicht geholfen, schon wieder die gleiche Baustelle und so weiter. Dann macht
man wieder was ganz ganz anderes oder sucht
sich einen neuen Trainer oder was
auch immer. Oder sucht sich eine andere einfache Lösung. Es ist nicht einfach. Hunderttraining ist nicht einfach. Es ist toll, es ist genial, es macht Spaß und wenn dann der Groschen fällt, nochmal ein anderes Wort zu sagen, ist das so toll, aber es ist nicht einfach. Wenn das einfach wäre, hätten wir alle Hunde, die mega toll alles genau das machen, was wir sagen und nie hinterfragen, keine Baustellen haben, nie fiepen, nie einspringen, immer super gerade ins Wasser gehen. Und diesen Anspruch an sich und den Hund zu haben, das ist schwierig. Ich habe den auch manchmal an mich und auch an meinen Hund.

Ich muss mir da immer wieder an meine eigene Nase fassen und sagen, Susanne, ja er ist acht,
ja Wasser ist seine Baustelle und ja wir machen das jetzt jeden Sommer aufs Neue. Aber es ist auch kein Drama. Ja, es ist kein, oh mein Gott, ich muss jetzt alles ändern und muss jetzt alles neu machen und was ist das denn und so weiter. Es ist einfach so und es
ist nicht schlimm. Man muss sich immer sagen, ihr werdet Experte in dieser Baustelle und dein nächster Hund bekommt eine ausgebildete Trainerin in diesem Feld an die Seite gestellt. Man lernt ja weiter und das ist auch das Schöne. Ich meine, man kann einen leichten Hund haben, der einfach alles macht und easy peasy läuft, aber man lernt da nicht so viel mit. Dann kriegst du einen neuen Hund und der ist 100 pro nicht so easy peasy
und du denkst, was ist denn jetzt los? Die Welt ist alles ganz anders. Sie habt doch, weiß ich, die gleiche Rasse gekauft. Wieso ist denn
der ganz anders? Warum funktioniert das denn alles nicht?

Also entspannt euch. Jeder hat Baustellen, jeder
hat Probleme. Wenn eine Baustelle aufgetreten ist, kommt die auch immer wieder bzw. Tendiert dein Hund immer wieder da rein zu laufen. Also auch zum Beispiel beim Fiepen. Ich habe ja ganz viele Podcast Episoden zum Fiepen gemacht. Also die 106, die 80, die 57 und die 17 sind ganz allein nur fürs Fiepen und für Aufregung gedacht. Und auch wenn du dein Hund dann hingekriegt hast, dass er nicht mehr fiept, dass alles super läuft, darfst du dann nicht wie dein altes Verhalten,
muss man sagen, total hektisch werden und alles werfen. Ich kann das total nachvollziehen,
wenn man übt und übt und
übt und dann kommt die alte Baustelle wieder
und man denkt, alles für die Katz oder alles für den Hund. Aber so
ist das Leben und wichtig ist, dass man sein Anspruchsverhalten
an den Hund ein bisschen runterschraubt und sagt, das muss nicht immer alles perfekt sein, es muss nicht alles immer super sein.

Ja, okay. Ja, das war mal wieder eine Folge. Wenig mit System oder, sag ich mal, Schritt-für-Schritt-Anleitung, sondern mehr so ein Mindset und entspannt euch und nehmt nicht alles für bare Münze.

Außer ihr hört es über einen Podcast, der zufällig Dummy & Co.
Heißt. Da natürlich alles richtig. Immer. Ja?

Nein. Also versucht immer eurem Bauchgefühl zu folgen und schaut auf euch, schaut auf euren Hund und versucht auch das Dummy-Training als spaßige Veranstaltung zu sehen, auch wenn es manchmal blöd ist, wenn man ganz lange was trainiert hat und dann klappt das nicht in der Prüfung.

Nein, nein, ist mir noch nie passiert. Noch nie habe ich so was erlebt. Also, wenn du was zum Fußkurs lesen möchtest, oder beim Step-by-Step-System, falls du da eine Erregung, zum Beispiel eine Baustelle hast, dann guck doch einfach mal unter www.hunderschule-jagdfieber.de/kurs nach. Wenn du dir aber erstmal eine Checkliste runterladen möchtest zur Fußarbeit und die ist kostenlos, einfach mal reinschnuppern. Die kannst du dir runterladen unter www.hunderschule-jagdfieber.de/Checkliste. Und an alle anderen, es gibt natürlich, was heißt alle anderen, an alle die gerade zuhören, es gibt natürlich wieder eine neue Trainingsaufgabe für diese Podcast Episode und die kannst du bekommen, wenn du in meiner Dummy & Co Newsletter Trainingsgruppe bist und da kannst du dich anmelden unter www.hundeschule-jagdfieber.de/Trainingsgruppe.

So, habe ja sehr viele Links verteilt. Ich glaube, das soll man gar nicht. Man soll man glaube ich nur eine nennen, aber ihr könnt mir ja mal schreiben, wenn ihr alle drei angeklickt habt.

Das fände ich toll. Okay, dann
wollte ich noch
mal ganz kurz zum Fazit kommen. Den einen Wendepunkt oder den Knoten ist geplatzt Moment gibt es nicht. Lass einfach los. Lass einfach von diesem Gedanken los, dass es diesen einen Moment gibt
und dein Leben wird entspannter ablaufen.

Wenn man nicht auf diesen einen Moment so hinarbeitet, wann knallt denn, wann ist der Knoten geplatzt. Und eine Baustelle wird immer eine Baustelle bleiben. Sie wird vielleicht nicht immer sichtig sein, aber dein Hund ist einfach in dem Bereich, hat er da eine Schwäche. Es ist auch gar nicht schlimm, wir haben alle eine Schwäche. Manche haben eine Mathe-Schwäche, manche eine Deutsch-Schwäche, manche was weiß ich. Und auf vielschichtige Probleme gibt es einfach keine einfachen Antworten. Und jeder, der
das verspricht, ist immer mit Vorsicht zu betrachten.
Das ist einfach meine Erfahrung aus der Welt, dem Leben. Muss nicht stimmen, weil ich sage ja genau das Gleiche. Aber ich hoffe, ich konnte dich ein bisschen zum Denken anregen und ein bisschen zum Entspannen anregen und ich wünsche dir einen wunderschönen Tag, wann immer du mich hörst. Wir hören voneinander, gleicher Ort, gleiche Zeit. Bis dann. Tschüss. Bis zum nächsten Mal. Tschüss.


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Susanne

Gründerin der Hundeschule Jagdfieber

Seit über 10 Jahren bringe ich in der Hundeschule Jagdfieber Mensch-Hund-Teams das Dummytraining bei. 


Ich habe mich voll und ganz auf das Dummytraining spezialisiert und unterrichte es hauptsächlich online in meinen Kursen und dem Mitgliederbereich "Team Jagdfieber".


In meiner kostenlosen Trainingsgruppe Jagdfieber schicke ich dir jeden Freitag eine Mail mit Infos zum Podcast oder mit einer extra Trainingsaufgabe für dich zu Hause.


Es ist so ein toller Sport und möchte dich dabei begleiten, ihn zu verstehen und zu genießen.

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